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Zum Fressen gern

Kein Zweifel - die Beziehung zwischen Mensch und Tier war die längste Zeit ausschließlich vom gegenseitigen Verzehr bestimmt. Die typische Horde steinzeitlicher Menschen jagte mit Knüppeln, Faustkeilen oder bloßen Händen alle möglichen Tiere und sicherte dadurch das eigene Überleben. Umgekehrt wurden unsere Vorfahren oft von Raubtieren getötet und gefressen. Mit Zunahme ihrer Intelligenz entwickelten die Menschen aber immer wirksamere Strategien der Jagd und auch der Abwehr tierischer Angriffe. Wurfspeere, Steinschleudern sowie Pfeil und Bogen machten die Jagd effektiver. Die Nutzung des Feuers hielt Raubtiere auf Distanz, uns das Wohnen in Höhlen sorgte fÜr mehr Sicherheit in der Steinzeit-Kommune.

Wie aber kam es dazu, dass die Menschen Haustiere hielten? Im Fachjargon nennt man diesen Prozess "Domestizierung" (von lat. "domesticus" = häslich) und er bedeutet, dass Wildtiere über Generationen hinweg dauerhaft von ihren Artgenossen getrennt beim Menschen leben und von diesem weiter gezüchtet werden. Dabei wird dann darauf geachtet, dass es nur von solchen Tieren Nachwuchs gibt, die über erwünschte Eigenschaften verfügen. Also zum Beispiel weniger Angriffslust bei Hunden oder mehr Fleischansatz bei Schweinen. Heute weiß man, dass der vom Wolf abstammende Hund das älteste Haustier des Menschen ist. Prähistorische Knochenfunde zeigen, dass es bereits vor etwa 20.000 Jahren zahme Wölfe gegeben hat, die bei Menschen lebten und sie möglicherweise bei der Jagd begleiteten. Alle anderen heutigen Haustiere wurden viel später und aus anderen Gründen domestiziert. Egal ob Schaf, Rind, Ziege oder Schwein - sie alle wurden erst mit Erfindung der Landwirtschaft vor etwa 10.000 Jahren von Menschen gehalten und weiter gezüchtet. Ganz klar mit dem Ziel, sich von den Tieren zu ernähren.

Wiederum anders sieht es bei der Hauskatze aus. Sie stammt ursprünglich von der afrikanischen Wildkatze (Falbkatze) ab und wurde vor 3.500 Jahren (möglicherweise auch schon früher) in Ägypten zum Zwecke der Schädlingsbekämpfung domestiziert. Nach Mitteleuropa gelangte sie hauptsächlich durch die Römer. Hier verdrängte sie bald das Frettchen (den domestizierten Iltis) als Mäuse- und Rattenschreck.


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