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WILD IM BILD - Tiere in Kunst und Mythologie

Schon in den Höhlenmalereien der Steinzeit spielen Tiere eine besondere Rolle. Wisente, Pferde oder Hirsche - viele Jagdtiere unserer Vorfahren wurden von ihnen auf Felswänden verewigt. Und nicht nur das. Vieles spricht dafür, dass die Menschen schon seit Urzeiten mehr in Tieren sahen als bloße Nahrungsmittel. Und in den frühesten Relegionen haben Tiere oft sogar göttliche Eigenschaften. Besonders ausgeprägt war dieser Glaube im Alten Ägypten. Stiere, Falken, Krokodile und viele weitere Tiere waren mit einzelnen Gottheiten verbunden, und ihre Opferung galt als notwendige Voraussetzung, um die Schöpfung in Gang zu halten. Regelrechte Tiergottheiten sind auch im indischen Hinduismus bekannt, wo es zum Beispiel den Elefantengott Ganesha gibt, der Weisheit und Intelligenz verkörpert, oder den Affengott Hanuman, der unter anderem für Kraft, Sanftmut und Klugheit steht.

Affengott         Elefantengott

Uns sind solche Zuschreibungen noch heute vor allem aus der Welt der Fabeln geläufig. Darin gibt es den schlauen Fuchs "Reinike", den ängstlichen Hasen "Meister Lampe", den bedächtigen Dachs "Grimmbart", den gutmütigen Bären "Meister Petz" oder den stlzen Storch "Adebar". Sie alle sind eigentlich Stellvertreter für menschliche Eigenschaften - die sich aber in Tierform deutlicher und vor allem unterhaltsamer darstellen lassen. In den Märchen der Gebrüder Grimm findet man auch immer wieder Tiergestalten. Allen voran den gierigen Wolf, auch "Meister Isegrim" genannt.

Und wie sieht es mit der bildenden Kunst aus? Hier treten Tieren häufig auch in fabelhaften Zusammenhängen auf. Gerade in Mittelalter und Barock ist das Bewusstsein für die symbolische Bedeutung von Tieren in Gemälden und Skulpturen viel stärker ausgeprägt, als wir uns das heute noch vorstellen können. In der Kunst der Moderne sind Tiere aber immer noch ein Thema. Sehr berühmt sind hier die Tierbilder Franz Marcs (1880-1916). Er malte Pferde, Rehe und andere Tiere in starken leuchtenden Farben und brachte damit seine Vorstellung einer ursprüglichen Welt zum Ausdruck, in der alle Geschöpfe im Einklang mit der Natur leben.
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